Gründungsversuch mit Anlauf
Beim Jubiläumsfest „50 Jahre Tennisclub Oberharmersbach“ kramten Helmut Lehmann und Otmar Ritter in ihrer Erinnerungskiste.
Manchmal reicht ein kurzes Nachdenken über die eigene sportliche Zukunft, um eine Entwicklung anzustoßen und mögliche Alternativen anzubahnen. Intensive Gespräche und etwas Überredungskunst fördern mitunter solche Entwicklungen nachhaltig. Beim Jubiläumsfest „50 Jahre Tennisclub Oberharmersbach“ kramten Helmut Lehmann und Otmar Ritter in ihrer Erinnerungskiste.
Tennis statt Fußball
Es war eine glückliche Fügung, dass sich Otmar Ritter und Helmut Lehmann schon in jungen Jahren während ihrer Schulzeit über den Weg gelaufen sind. Der spätere Oberharmersbacher Bürgermeister und der junge Oberharmersbacher Unternehmer sind sich beim Fußballspiel immer wieder begegnet. Es bahnte sich eine Freundschaft an und eine nicht vorhersehbare sportliche Entwicklung.
Als die beiden eines Tages wieder einmal beisammensaßen, verfiel Helmut Lehmann ins Grübeln. „Du Otmar, was moche mer, wenn mir mol nimmi kicke kenne?“, regte er seinen Freund auch zum Nachdenken an. „No miese mer halt ebbis onders suche“, ließ Otmar Ritter ihn im Unklaren.
Aber es gärte. Bei späteren Treffen stand dann zu Beginn der 1970er Jahre der Vorschlag „Tennis“ im Raum. Otmar Ritter suchte nur noch einen Verantwortlichen, der das Projekt in die Hand nahm. Mögliche personelle Alternativen wurden durchgespielt und verworfen. Und immer wieder „stupfte“ Otmar seinen sportlichen Weggefährten Helmut. Die Beharrlichkeit zeigte Erfolg. Nach zwei Flaschen Wein, so erinnerte sich Helmut, gab er mit einem kurzen „In Gotts Nomme“ seine Zustimmung, die Gründung eines Tennisclubs verantwortlich voranzubringen.
Der Rest war schnell erzählt. In Vorgesprächen wurde geklärt, ob das Projekt überhaupt Zustimmung findet. Eine Arbeitsgruppe bereitete die nächsten Schritte vor und so wurde am 13. Dezember 1974 im Gasthaus „Posthörnle“ das Projekt „Tennisclub Oberharmersbach“ erfolgreich auf den Weg gebracht.
Die acht so genannten „Gründungsmitglieder“ Helmut Lehmann, Otmar Ritter, Heinrich Rombach, Hubert Schwarz, Anita Bürk sowie die leider verstorbenen Siegfried Broweleit, Wolfgang Schilb und Rainer Kuber leisteten die erforderliche Unterschrift.
„Ohne Euren Einsatz hätte es den TCO damals nicht oder so nicht gegeben“, lobte Vorsitzender Michael Till die Beharrlichkeit vor der Gründung und das Engagement in den ersten Vereinsjahren. Gemeinde und Vereinsleitung hätten vorbildlich zusammen gearbeitet. Zur Ehrenplakette, deren Gravur die Rolle der Gründungsmitglieder betont, überreichte er ein Präsent.
Text: Karl-August Lehmann
Bild: Lehmann-Archiv